Homme -food/homeless
Homme-food/Homeless Ernährung ist Kultur.Immer schon und heute mehr denn je. Ernährung war und ist zunächst eine pure Notwendigkeit, eine oft dramatische Frage des Überlebens, abhängig von den Ressourcen und Launen der Natur und nicht zuletzt des Geldes. Kann man es sich leisten und hat man die Wahl überhöht sich das grundlegende Bedürfnis der Nahrungsaufnahme zunehmend zu einem Kodex.Was darf man essen, was ist moralisch, ökologisch, ernährungsphysiologisch legitimiert? Über die Ernährung erfahren wir die Anfänge unserer persönlichen und kulturellen Identität. Noch vor dem Erlernen jeglicher Sprache ist die Nahrungsaufnahme für das Kind die erste und vielleicht intensivste Kommunikationsform mit seiner häuslichen Umgebung. Was wir dann essen, wie wir essen sind Werte, Schätze und Gebräuche des Kulturraumes in den wir hineinwachsen. Diese Kulturräume sind nicht statisch, waren es nie. Handels- und Reisebewegungen brachten uns als kulturelle Botschafter die majestätischen Düfte der Gewürze. Und was wäre eine Welt ohne Zimt, Kakao, Pfeffer, Muskatnuss? Schätze, die einst mehr wert waren als ein Menschenleben. Wo immer Menschen in Bewegung sind, gewollt oder gezwungenermaßen, bringen sie diese Identität mit. Gerüche und Geschmackserlebnisse sind Bindeglied zu ihrem Kulturraum, lassen sie auch in ihnen fremden Ländern und Räumen ihre Herkunft nicht vergessen. Ernährung als klare kulturelle Identität erdet den Menschen, wo immer er sich aufhält und sie bietet immer auch eine Kommunikationsmöglichkeit zu und zwischen dem was fremd ist. Um diese Identität zu leben sucht der Mensch nach Raum, an dem er sich niederlassen kann. Die Installation Homme food/Homeless thematisiert diesen Zusammenhang. Die Suche des Menschen nach Wohnraum „Habitat“ ist immer auch die Suche nach einem Ort, der ihm Schutz und Raum für seine kulturelle Identität bietet.Ernährung ist eine grundlegende Form dieser Identität.