Marcello Martinez Vega

el Pais del CACAO

Es war Sonntag,der Tag der Schokolade. Der Rauch,der brennenden Eukalyptus Scheite durchströmte das ganze Haus. Da war er,der Geruch,der mich voller Vorfreude und ungeduldiger Erwartung in aller Frühe in die Küche meines Großvaters lockte. Diese Erinnerung an unendlichen Genuss und Geborgenheit.Es war Sonntag, der Tag der Schokolade. In der Küche war Carmela, die unangefochtene Patronin des Hauses. Leidenschaftlich überwachte sie das Ritual der Schokoladenherstellung. Der größte Bronzetopf kam in die Glut.Außen rußgeschwärzt und innen blitzblank schmolzen in ihm bei mäßiger Wärme,die schwarzen Kakaostückchen.Nach und nach kamen Wasser,Ziegenmilch und Rohrzucker dazu und verwandelten sich in eine dickflüssige Masse. Diese wurde mit Zimt und Vanillezucker verfeinert.Das wichtigste, das langsame und stetige Rühren und Schlagen im Topf übernahm Carmela mit einem Holzquirl. Wie hypnotisiert folgten meine Augen ihren Händen.Je schaumiger die verlockende Masse wurde,so wusste ich,um so näher rückte der erwartete Genuss.In einer großen Keramikpfanne wurden Maistortillas gebacken,lecker zur heißen Schokolade,fein gewürzt mit Anis, weil es ja Sonntag war. Nicht nur wir Kinder,sondern die ganze Familie, versammelte sich am langen Tisch. Alle warteten auf den Moment,an dem der Bronzetopf und in weiße Tücher gewickelte Tortillas auf den Tisch kamen. Schalen aus Nussholz wurden vorsichtig mit der köstlichen Schokolade gefüllt. Der erste Schluck war der unendliche Genuss.Der Rhythmus dieser Sommersonntage sind intensivste Kindheitserinnerungen.Da saß ich mit Schokoladenschaum beschmiertem Mund, fühlte die warme, süße Schokoladelangsam durch meinen Körper fliessen.Diese Sonntage im Sommer in meinem Dorf in Ecuador sind unauslöschliche Erinnerungen.Mit diesem Projekt lasse ich Sie an meinen Erinnerungen teilhaben